Schlagwortarchiv für: Rezension

Susanne Ayoub: Engelsgift

Kurzzusammenfassung: 

Die von einer persönlichen Tragödie gezeichnete Autorin Marie Horvath stößt auf den Aufsehen erregenden historischen Kriminalfall der Karoline Streicher. Die engelsgleich schöne aber verschwendungssüchtige und habgierige Frau wurde 1938 in einem spektakulären Indizienprozess des Mordes von vier ihrer Familienmitglieder verurteilt und schließlich dafür  hingerichtet. Jetzt taucht Hermann Streicher, Karolines inzwischen greiser Sohn, bei Marie auf und behauptet, seine Mutter sei zwar ein menschliches Monstrum, aber keine Mörderin gewesen. Fasziniert von der Geschichte, geht Marie dem düsteren Geheimnis der Streichers immer weiter nach und merkt erst spät, dass ihre Rolle im Spiel von Hermann Streicher schon lange feststeht …

Susanne Ayoub Engelsgift

Weiterlesen

Hanna Jameson: Kalter Schmerz (Something You Are)

Kurzzusammenfassung:

Die Geschichte von „Privatdetektiv“ (sprich Auftragskiller) Nic Caruana, der als Teenager unabsichtlich einen Mord begangen hat, und nun durch die Untiefen der Londoner Gangsterszene watet, hat Hanna Jameson schon mit 17 erdacht – mit 22 hat sie nun ihren ersten Roman vorgelegt. In ihm erhält Einzel- und Grenzgänger Nic den Auftrag, die Mörder der 16jährigen Tochter des Waffenhändlers Pat und dessen enigmatischer Frau Clare ausfindig zu machen. Dabei verliebt er sich nicht nur obsessiv in Clare, sondern hinterlässt auch eine Schneise der Gewalt – und am Ende bleibt die Frage, wofür das Ganze.

 Meine Meinung:

Bemerkenswert. Würde ich sagen, müsste ich meine Meinung über Hanna Jamesons Erstling in einem Wort zusammenfassen. Denn der Roman der Britin kommt so noir, so brutal, so blutig und fluchfreudig daher, er könnte auch von einem männlichen Autor Mitte Dreißig geschrieben worden sein. Die Welt, durch die sich Nic auf der Suche nach den Mördern der 16jährigen schlägt, ist gefühlskalt, mitleidlos und hält zwischen all der Trübnis nur kleine Funken von Wärme für den Endzwanziger bereit, meist in Form seiner schrägen Wohngemeinschaft mit dem folterlustigen Russlandimmigranten Mark oder der noch unklaren Affäre mit der drogenabhängigen Daisy . Natürlich ist auch seine Familie kein Rückhalt, sondern Quelle von Schmerz und Traumata. Und die ungesunde Affäre mit der manipulativen Clare führt Nic nur noch mehr ins Gefühlschaos. Wenn er denn welche hätte.

Klingt alles nach einem Buch, das man nicht lesen muss? Tut es auf jeden Fall trotzdem! Ich hatte mich in wenigen Tagen durchgefressen, denn die Geschichte hat – vom etwas schwerfälligen Ende mal abgesehen – richtig viel Tempo, und die vielen außergewöhnlichen Charaktere sind zwar nicht liebenswert, doch interessant und faszinierend. Dass es eine Fortsetzung geben wird, davon kann man ausgehen, und ich werde garantiert wieder einen Blick reinwerfen, denn ich bin gespannt, wie sich nicht nur Nic Caruana, sondern auch Hanna Jameson als Autorin entwickeln wird.

Fazit:
Hart, abgründig, schräg, teilweise ultra-brutal – und hypnotisch geschrieben. Ein außergewöhnlicher Noir-Krimi für alle, die mal was anderes suchen als das übliche Ermittler-Einerlei.

PS: Rezension bezieht sich auf die englische ebook-Originalausgabe „Something You Are“.

Daniel Glattauer: Darum

Kurzzusammenfassung: 
Ex-Lektor und Journalist Jan Rufus Haigerer ist eine freundlich-leere Hülle von einem Menschen. Eines Tages beschließt er, einen Mord zu begehen, und zwar am nächstbesten Menschen, der ihm über den Weg läuft. Danach will er nur eines: Dass ihm für seine Tat Gerechtigkeit widerfährt. Doch sein geradezu krankhaft wohlwollendes Umfeld weigert sich trotz Geständnis, Haigerer als Mörder zu akzeptieren und hindert ihn mit aller Macht daran, Buße zu tun …
Weiterlesen